B. Tierische Gallerten
Alle Gallerten der Art sind als konzentrierte Fleischkost sehr nährend; sie passen indessen nur bei solchen Kranken und Genesenen, wo Wein- und Fleischsuppen (s. d.) dienlich sind. Wir verweisen auf den Artikel (Mittel, eiweiß- und gallertartige) und führen hier nur die Bereitungsweise der vorzüglichsten Gallerten an.
1) Hirschhorngallerte mit Wasser. Man kocht vier bis sechs Lot geraspeltes Hirschhorn mit drei bis vier Maß Wasser im verdeckten Topf drei bis vier Stunden lang bei gelindem Feuer ein, seiht es durch und stellt es an einen kühlen Ort. Will man sie schön klar haben, so klärt man dieselbe mit Eiweiß. Durch Zusatz von Zucker, Zitronensaft, Himbeersirup, Zimt u. s. w. bekommt sie einen angenehmen Geschmack.
2) Hirschhorngelee mit Wein. Das geraspelte Hirschhorn wird mit Wasser, wie oben gesagt, zur dicken Gallerte eingekocht, dann durchgeseiht und mit einem Eiweiß geklärt. Alsdann setzt man ein halbes Pfund feinen, weißen Zucker, ein Maß guten, alten Wein und zwei Esslöffel voll Zitronensaft hinzu, worauf man es im Keller kalt werden lässt.
3) Hirschhorngelee mit Mandelmilch. Man zerstösst in einem warm gemachten Mörser drei Lot abgeschälte süße Mandeln, anderthalb Lot Zucker und ein wenig getrocknete Zitronenschale ganz fein, gießt nach und nach ein bis anderthalb Maß von der noch warmen Hirschhorngallerte Nr. 1 hinzu, tut einen Löffel voll Pomeranzenblütenwasser daran, lässt Alles durch ein Sieb laufen und in einem porzellanenen Gefäße am kühlen Ort gerinnen. — Diese angenehm schmeckende Gallerte bekommt Personen, welche abgezehrt sind und an der Lungensucht leiden, besonders gut. Auch die Gallerte Nr. 4 ist ihnen zuträglich.
4) Gallerte von isländischem oder auch irländischem Moos (vgl. Artikel: Moos). Man kocht das Moos, nachdem es zweimal mit heißem Wasser übergossen und abgespült, mit kaltem Wasser über gelindem Feuer, bis es geleeartig dick wird; alsdann seiht man es heiß durch, setzt etwas Zucker und Zitronensaft zu, und stellt es an einen kühlen Ort. Man kann es mit Himbeer- oder Kirschsaft verspeisen.