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Characteristica universalis

Characteristica universalis. Über die ars characteristica combinatoria des Leibniz: „Ich will nun zwar nicht leugnen, daß man, wenn man zu den unbedingt ersten Prinzipien gelangt ist, von der charakteristischen Kunst einigen Gebrauch machen darf, da man dann die einfachen Begriffe, folglich auch die einfachsten Ausdrücke wie Zeichen zu behandeln Gelegenheit hat; allein, wo eine zusammengesetzte Erkenntnis mit Hilfe dieser Zeichen ausgedrückt werden soll, da bleibt die ganze Schärfe des Geistes plötzlich gleichsam an einer Klippe hängen und gerät in unlösbare Schwierigkeiten.“ Die Zeichen der Charakteristik setzen schon die logischen Grundsätze voraus, N. diluc. Propos. 2 Scholion (V1, 8f.). Die Verbindung der Mathematik mit der Philosophie könnte vielleicht „auf neue Eröffnungen für die Kritik und Ausmessung der reinen Vernunft kommen und dieser selbst neue Darstellungsmittel für ihre abstrakten Begriffe, selbst etwas der ars universalis characteristica combinatoria Leibnizens Ähnliches, verschaffen. Denn die Tafel der Kategorien sowohl als der Ideen, unter welchen die kosmologische etwas den unmöglichen Wurzeln Ähnliches an sich zeigen, sind doch abgezählt und in Ansehung alles möglichen Vernunftgebrauchs durch Begriffe so bestimmt, als die Mathematik es nur verlangen kann; um es wenigstens mit ihnen zu versuchen, wieviel sie, wo nicht Erweiterung, doch wenigstens Klarheit hineinbringen könne“, An J. S. Beck, 27. September 1791. — Das System der Kategorien (s. d.) macht alle Behandlung eines jeden Gegenstandes der reinen Vernunft selbst systematisch und gibt einen Leitfaden ab, „wie und durch welche Punkte der Untersuchung jede metaphysische Betrachtung, wenn sie vollständig werden soll, müsse geführt werden; denn es erschöpft alle Momente des Verstandes, unter welche jeder andere Begriff gebracht werden muß“. Hiernach und nach der Tafel der Grundsätze (s. d.) kann der Gegenstand eines reinen Verstandes- oder Vernunftbegriffs, sofern er philosophisch und nach Grundsätzen a priori erwogen werden soll, vollständig erkannt werden. Es entspringt aus der Ordnung der Grundbegriffe ein „bloß analytischer Teil der Metaphysik“, der „durch seine Bestimmtheit und Vollständigkeit nicht allein Nutzen, sondern vermöge des Systematischen in ihm noch überdem eine gewisse Schönheit enthalten würde“, Prol. § 39 u. Anm. (III 88 f.).