Notizen
Gegen eine Vorlesung in Graz
Dezember 1912
Gegen eine Vorlesung in Graz, die erst auf den 12. Januar angesetzt ist, wird schon jetzt — natürlich nicht durch das gedruckte, sondern durch das gesprochene Wort — von der dortigen Presse in dankenswerter Weise Stimmung gemacht. Die Konzertbureaux haben bereits den Kartenverkauf abgelehnt, eines mit ausdrücklicher Berufung auf einen Wink, den es bekommen habe. Der Saal ist noch nicht abgetrieben. Ein dortiger Herr, der schon einen roten Kopf hat, bevor noch von mir die Rede ist, und der in Feuilletons zu beweisen sucht, daß er viel von mir hält, besonders in jenen, wo nicht von mir die Rede ist, wäre sehr zufrieden, wenn ein unvorhergesehener Ziegelstein mich rechtzeitig zu einer Absage zwänge. Denn anders dürfte die von Interessenten ausgegebene Losung, daß ich diesmal nicht nach Graz gelangen dürfe, kaum zu erfüllen sein.
Vgl.: Die Fackel, Nr. 363/364/365, XIV. Jahr
Wien, 12. Dezember 1912.