Camphora
Camphora (Kampfer, von Laurus Camphora L.). Dieser so herrliche Arzneikörper, dem, in den Händen eines geschickten Arztes, so mancher an gefährlichen Nerven- und Faulfieber Leidende seine Lebensrettung verdankt, ist auch unter dem Volk ein beliebtes äußerliches Hausmittel. Gegen schmerzhafte rheumatische Beschwerden am Kopf, im Ohr, an den Zähnen steckt man ein kleines, in Baumwolle gewickeltes Stück Kampfer ins Ohr der leidenden Seite, — am fünften, siebenten Tage der Gesichts- und Gliederrose bedeckt man den leidenden Teil mit trockenem Flanell, worauf Kampfer gerieben. Dasselbe Mittel gebrauchen auch manche Landleute gegen rheumatische Augenentzündung, wobei sie mit Recht alle nasse Mittel, so wie bei der Rose scheuen. — Der Kampferspiritus (Spiritus camphoratus) bestehend aus zwei Lot Kampfer und ein Pfund rektifizierten Weingeist, ist in Verbindung mit gleichen Teilen Seifenspiritus äußerlich bei Quetschungen, Verstauchungen, nachdem einige Tage frisches Wasser angewandt worden, ein gutes Zerteilungsmittel. Das Opodeldok (Balsamum Opodeldoc s. Linimentum saponato-camphoratum) ist sehr wirksam zum Einreiben gegen Geschwülste, alte Gichtknoten, Verhärtungen, Lähmungen. Es besteht aus Baum- und Mohnöl, vier Lot, Kampfer und caustischem Salmiakgeist, von jedem zwei Lot. Es hat das Angenehme, dass es nicht, wie das Linimentum volatile camphoratum, die Leibwäsche beschmutzt.