Granatäpfel
Granatäpfel (Poma Granati). Sie sind ein altes Hausmittel, eben so wie die Floares Granati seu Balaustiorum gegen den Bandwurm, besonders den kurzgliedrigen. Noch wirksamer ist die frische Rinde der Granatwurzel (Cortex radicis Granati rec.), wovon man zwei Lot mit ein Pfund kochendem Wasser infundiert und davon alle zwei bis drei Stunden einen Esslöffel voll nimmt. Gewöhnlich geht der Wurm den zweiten oder dritten Tag ab. Ist dies nicht der Fall, so hilft auch der fortgesetzte Gebrauch des Mittels nichts. — Stellen sich Übelkeit, Erbrechen, Durchfall ein, so gebe man nur einen halben Esslöffel voll.
Sehr wirksam ist das spirituose Extrakt der Granatwurzelrinde (Extraktum spirituosum Corticis Rad. Granati), wovon alle Viertel Stunde ein halb bis ein Quäntchen in Pfefferminzwasser genommen wird, bis der Wurm abgeht.
Avicenna fuhrt den Fall an, dass eine an der Bauchwassersucht leidende Frau sich durch den Genuss einer großen Menge Granatäpfel, welche bekanntlich auf den Harn wirken, von ihrem Übel befreiet habe. (S. Osiander p. 280.)