Bonasone, Giulio, Maler und Kupferstecher, geb. zu Bologna, gest. zu Rom, ein Schüler von L. Sabbatini, arbeitete zwischen 1521—1574. Er war der erste Kupferstecher, der darauf ausging, den Effekt des Kolorits im Kupferstich hervorzubringen, dabei aber im Vortrag schon etwas manieristisch wurde. Im Geschmack Marc Antons stach er sowohl nach eigenen Erfindungen, als nach Zeichnungen, die er nach den Werken anderer Meister, oft mit willkürlicher Änderung oder Weglassung, und meistens nur das Figürliche ausführend, die Nebendinge, landschaftlichen Gründe u.s.w. vernachlässigend, biblische Geschichten, Madonnen, Bildler von Heiligen, mythologische und historische Darstellungen, Porträts und Architektonisches. Bartsch verzeichnet in seinem „Peintre graveur" 354 Kupferstiche dieses Meisters. Zu seinen vorzüglichsten Arbeiten (von denen mehrere nebenstehendes Monogramm tragen, andere mit den Anfangsbuchstaben seines Namens oder Julio b. f., IVLIO. B. F. bezeichnet sind) gehören: der Sieg Konstantins über Maxentius (1544) und eine Pietà nach Raphael; Judith mit ihrer Magd am Zelt des Holofernes, nach Michelangelo; die Eroberung von Troja, nach Primaticcio; die Geburt des h. Johannes des Täufers, nach Pontormo; die Flucht der Clelia aus dem Lager des Porsenna, nach Polidoro da Caravaggio; eine heil. Familie (1570); die Liebe in den elysäischen Feldern (1563); Apollo auf seinem Wagen, von den Hören gezogen; ein Silen auf einem Esel, von Bacchantinnen begleitet; Cupido in dem Wagen; der Triumph der Liebe (1545); Saturn auf Wolken; Pan sitzt bei einer Nymphe.