Blaas, Karl, Professor an der Akademie in Wien, gebürtig aus Tirol, bildete sich während eines mehrjährigen Aufenthalts in Rom zu einem der ausgezeichnetsten, der streng kirchlichen Richtung angehörigen Maler unserer Zeit aus. Seine Bilder sind ebenso tief durchdacht, als schön empfunden, voll Leben und Anmut, Hoheit und Schönheit der Formen. So bewunderte man von ihm seit einer Reihe von Jahren: eine Madonna in der Glorie; eine h. Elisabeth mit dem Rosenwunder; die Heimkehr des Jakob von Laban (in der Gemäldegalerie des Belvedere zu Wien); die heil. Katharina von Engeln übers Meer getragen; die h. Francisca; einen h. Georg; Christus in Emaus; Christus am Ölberg; die Flucht nach Ägypten und eine Feldmesse in der Campagna. Treffliche Freskomalereien von Blaas sieht man in der prachtvollen Gruftkirche des Grafen Caroly zu Foth bei Pesth und im Hauptschiff der Altlerchenfelderkirche in Wien. Neuester Zeit hat sich der Künstler auch mit der Porträtmalerei beschäftigt, und seine Bildnisse, z.B. das des Kardinal Primas von Ungarn, das 1854 auf der Wiener-Ausstellung Aufsehen, erregte, zeigen eine ebenso geistvolle Auffassung, als technische Vollendung.