Casanova, Franz, Landschaft- und Schlachtenmaler, geb. zu London zwischen 1727 und 1734, gest. zu Brühl bei Wien 1807, stammte aus einem alten venezianischen Geschlecht und kam auch schon in seinem 6. Jahre nach Venedig, wo er eine ausgezeichnete Erziehung genoss und frühe Anlagen für die Zeichenkunst zeigte. Guardi war sein erster Lehrer, später aber bildete er sich unter Franc. Simonini aus. Im Jahr 1751 kam er nach Paris, blieb aber nur ein Jahr daselbst, um sich nach Deutschland zu begeben und dort namentlich in der Galerie zu Dresden die Schlachtenbilder Wouvermans und Anderer zu studieren und zu kopieren. Nach Paris zurückgekehrt, stellte er dort ein Schlachtgemälde aus, das seinen Ruf begründete und ihm eine ungeheure Menge Bestellungen verschaffte, deren reichlicher Ertrag, denn er ließ sich seine Bilder teuer bezahlen, aber doch nicht hinreichte, seinen außerordentlichen Luxus zu bestleiten. Nachdem er 1763 Mitglied der Akademie geworden war, erhielt er von der Kaiserin Katharina von Russland den Auftrag, die Siege der Russen über die Türken darzustellen. Er benützt« diese Gelegenheit eifrigst, sich seinen zahlreichen Gläubigern zu entziehen, ließ sich deshalb in Wien nieder und kehrte nicht wieder nach Frankreich zurück. Außer Schlachten malte er auch Landschaften, Tiere und Familienszenen in der Weise der alten Holländer. Seine Bilder sind nicht selten. Im Louvre zu Paris sieht man zwei Schlachtgemälde und zwei Landschaften mit Vieh, und in der Galerie des Belvedere zu Wien eine Reiterschlacht von ihm. — Casanova radierte auch in Kupfer und man zählt zu seinen besten Blättern: ein Reitergefecht; einen reisenden Maler, bei einer Wirtin, welche Würste bratet, unten: „Le dîner du peintre Casanova" bezeichnet und ein Schlachtfeld, wo ein Russe mit der Fahne über die erschlagenen Türken hinanschreitet.