Ich habe gelesen
dass es ein Couplet vom »Drahdiwaberl« gibt. Verhindert hat es keiner von den Freunden, die angeblich für mich durchs Feuer gehen — nur verschwiegen. Feigheit, nicht Rücksicht, die mir das Äußerste ersparen will, nenne ich das Vorgehen, es erst zum Äußersten kommen zu lassen und dann mir die Kenntnis vorzuenthalten. Das Leben ist schwer, aber wenn ich leben soll, um geschont zu werden, hätte ich mirs früher überlegt. Jetzt, wo sich herausstellt, dass es wirklich ein Ding wie ein Drahdiwaberl gibt, bestehe ich unbedingt darauf, es kennen zu lernen. Ich erinnere mich noch, wie es mich gepackt hat bei dem Parlamentsbericht, der den Zwischenruf enthielt: »Rrrtsch — abidraht!« Ich bekam sofort 40 Grad und mußte nach dem Süden geschickt werden. Das jetzt ist ärger. Die Freunde sind zartfühlend, aber die Feinde verstehe ich vollends nicht. Es gibt Worte in Wien, die man mir nur bei gegebener Zeit eingeben muß, um vor mir Ruhe zu haben. Nun aber die Vorstellung, dass ein Radibua ein Drahdiwaberl abidraht — damit kann man mich noch aus der Hölle treiben.
Februar, 1912.