Bicci, Lorenzo di, geb. im dritten Viertel des 14. Jahrhunderts, gest. 1450, der letzte Florentiner, der Giotto's Kunstrichtung befolgte und bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts die Typen der Schule, zwar in mittelmäßiger Weise, aber mit wohltuender Einfachheit und Milde des Ausdrucks wiederholte, war ein Schüler des Spinello. Er besaß eine ungewöhnliche Sicherheit und Fertigkeit im Freskomalen und fertigte während seines langen Lebens eine sehr große Anzahl von Bildern für verschiedene Kirchen, insbesondere von Florenz, von denen sich aber nur wenige erhalten haben. Noch sieht man von ihm in der Loggia von Santa Maria nuova zwei Wandgemälde, die von Papst Martin V. im Jahr 1420 vollzogene Einweihung dieser Kirche darstellend; im Dom unter den Fenstern des Queerschiffs verschiedene Heilige (die 12 Apostel, welche Lorenzo ebenfalls für diese Kirche malte, sind verschwunden bis auf den Thaddäus, der abgenommen und auf Leinwand gezogen wurde) und die Grabmäler des Augustiners Luigi Marsili und des Cardinais Pietro Corsini (grau in grau gemalt, und im Jahr 1842 ebenfalls abgelöst und auf Leinwand übertragen); an der Vorderwand des Klosters Santa Croce einen heil. Thomas und daneben den heil. Christoph, und in S. Bernardo in Arezzo Szenen aus dem Leben verschiedener Heiliger (von seinem Schüler Marco von Montepulciano vollendet). Ein Tafelbildin den Uffizien zu Florenz, welches dem Lorenzo zugeschrieben wird, zeigt eine mehr individuelle Durchbildung in der Weise seines Zeitgenossen Fiesole.
Literatur. Vasari, Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister.