Jakob Bink, Binck

Bink, Jakob, auch Binck geschrieben, Bildnismaler, Kupferstecher und Formschneider, wurde nach Einigen um 1490, nach Anderen um 1504 zu Köln geboren und starb zu Königsberg nach 1560. Er besuchte entweder Italien selbst, oder bildete sich wenigstens nach guten italienischen Meistern; unverkennbar aber hat er in seinen Kupferstichen die Behandlungsart der Dürer'schen Schule in Nürnberg oder der sogenannten kleinen Meister angenommen, weshalb er auch diesen beigezählt wird. Die zahlreichen Blätter, welche ihm zugeschrieben werden, sind teils mit nebenstehenden Monogrammen, teils mit J. B., teils mit dem ganzen Namen bezeichnet. Allem nach gab es aber auch einen ändern Meister J. B., von welchem nichts Näheres bekannt ist und dessen Blätter nicht mit denen des Bink, die Bartsch zuerst genau feststellte, verwechselt werden dürfen. Diese sind zwar ungleich und gehören daher wahrscheinlich verschiedenen Perioden seines Künstlerlebens an; in den besten derselben erkennt man aber einen sehr geübten Zeichner, der mit sicherer Hand im Stiche nach Schönheit der Formen strebte. In der Richtigkeit der Zeichnung des Nackten zeichnen sie sich vor denen der meisten seiner deutschen Zeitgenossen aus. Bink war schon vor 1546 Hofporträtmaler des Königs Christian III. von Dänemark, arbeitete aber zu gleicher Zeit für dessen Schwager, dem Herzog Albert von Preußen, bereiste 1549 für den letzteren die Niederlande und trat 1551 ganz in dessen Dienste.

Von seinen Kupferstichen gelten als die vorzüglichsten: Lukas Gassel (1529); der h. Hieronymus; Jacob Bink; Christian II. von Dänemark; dessen Gemahlin Elisabeth ; Maria unter einem Thron; Christus und die Samariterin; die Bäuerin, welche den als Satyr gekleideten Mann prügelt; eine Landschaft mit einer kleinen Brücke.

Die wichtigsten Bildnisse, welche er in Dänemark und in Königsberg malte, sind: Christian III. und seine Gemahlin Dorothea (in der Kunstkammer zu Kopenhagen); Herzog Albert von Preußen und seine erste Gemahlin 1551 (in Königsberg); der Reichskanzler Friis 1549 (wofür Bink 25 Reichstaler erhielt). Des Künstlers eigenes Bild befindet sich in der Bildergalerie des Belvedere zu Wien.

 

Literatur. Merlo, Nachrichten von dem Leben und den Werken kölnischer Meister, Köln 1850.


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