Gleichzeitiges Leiden von Leib und Seele


Fernerhin sehen wir auch, ganz ebenso wie in dem Körper

Unerträgliche Leiden und heftige Schmerzen uns treffen,

Also befällt auch den Geist Angst, Trauer und nagende Sorgen.

Und so teilt er natürlich mit jenem das Schicksal des Todes.

Ja, bei Leiden des Körpers verfällt auch der Geist oft in Irrsinn;

Denn er verliert das Bewußtsein und schwatzt wahnschaffene Dinge.

Und bisweilen verfällt er bei schwerer lethargischer Starre

Tiefem und dauerndem Schlaf: es sinkt ihm das Haupt und die Augen;

So vernimmt er die Stimme nicht mehr, er erkennt nicht die Züge

Seiner Verwandten, die um ihn stehn und ins Leben zurücke

Ihn zu rufen sich mühn, das Gesicht und die Wangen voll Tränen.

Darum mußt du gestehn, daß auch der Geist sich zersetze,

Da auch in ihn sich drängen ansteckende Krankheitskeime.

Sind doch beide, wie Krankheit so Schmerz, Vollstrecker des Todes,

Wie uns dies schon seit lange der Untergang vieler gelehrt hat.

Sieht man nun auch, daß der Geist wie der kranke Körper geheilt wird,

Und daß der Geist wie der Leib durch Senfteig Heilung kann finden...


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Seite zuletzt aktualisiert: 15.09.2005 
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