Gleichzeitiges Werden und Vergehen von Leib und Seele
Übrigens fühlen wir selbst, wie der Geist mit dem Körper zusammen
Wird und zugleich auch wächst und zugleich auch wiederum altert.
Denn wie die Kinder noch schwanken mit ihrem noch schwachen
und zarten
Körper, so ist entsprechend ihr Geistesgedanke noch unfest.
Kommt dann das männliche Alter mit stärkeren Kräften zur Reife,
Wächst auch der kluge Verstand und es mehrt sich die Stärke
des Geistes.
Doch wenn später den Leib in den nervigen Lebenskräften
Irgendein Stoß erschüttert, wenn stumpf und kraftlos der Körper
Sinkt, dann erlahmt uns das Denken, es faselt die Zunge, der Geist wankt
Alles wird schadhaft und endlich da mangelt uns alles auf einmal.
Also muß auch entsprechend das Wesen der Seele sich endlich
Ganz auflösen wie Rauch in die hohen Regionen des Luftreichs,
Da wir sie sehn mit dem Körper zugleich entstehen und wachsen
Und, wie ich zeigte, zugleich vom Alter ermattet zerfallen.