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Interesse und Artbegriff

Vielleicht wird man es nicht zu kühn finden, wenn ich behaupte, dass dieses subjektive Moment in der Kategorienbildung selbst bei Artbegriffen tätig ist. Hund ist ein Artbegriff. Schreibt aber jemand eine Abhandlung oder ein Buch über Hunde, so wird für ihn und für den Leser allmählich Hund zu dem interessantesten Begriffe, zu dem obersten Begriffe eines mehrjährigen oder für den Leser wochenlangen ausschließlichen Interesses. Ebenso wird für den feurigen Liebhaber der Gegenstand seiner Liebe zum obersten Begriffe seines Interesses. In einem Buche über Hunde wird der Hund zur Kategorie (zum obersten Gattungsbegriff, der Arten und Unterarten unter sich faßt), im Denken des ernsthaft verliebten Jünglings wird ein weibliches Individuum zur Kategorie. Und das äußert sich denn auch sofort sehr einfach in der Sprache dadurch, dass in dem Buche immer nur von "ihm" die Rede ist, in dem Denken des Jünglings von "ihr".

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