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Positive Philosophie


Diese theosophische Richtung hält Schelling auch in seiner positiven Philosophie bei, welche die Identitätslehre ergänzen soll. Während die »negative« Philosophie, die apriorische Vernunftwissenschaft, nur das begrifflich bestimmte Was der Dinge erfaßt, geht die »positive« Philosophie (als metaphysischer, mystischer »Empirismus«) auf das Daß der Dinge, die Existenz, die lebendige, konkrete Wirklichkeit selbst, auf das »Positive«, d.h., das, was gesetzt wird, auf das rein logisch, durch reine Vernunft nicht zu Erfassende, Irrationale. Die positive Philosophie führt zur Erkenntnis Gottes auf Grund der Erfahrung seines Wirkens, wie sie in Mythologie und Religion (Offenbarung) vorliegt. Im Sinne eines Gnostizismus faßt Schelling Mythologie und Offenbarung als Weltprozesse auf, die, unabhängig vom menschlichen Bewußtsein, sich in ihm abspielen. Der mythologische Prozeß ist zugleich ein theogonischer Prozeß, durch welchen Gott im Bewußtsein erzeugt wird, vollendet in der christlichen Offenbarung und Geistesreligion. In Gott gibt es drei Potenzen (das unmittelbare Seinkönnen oder der bewußtlose Wille, das ins Sein übergehende Seinkönnen oder der besonnene Wille, und das zwischen beiden als Geist Schwebende). Gott ist lebendige Einheit von Kräften, Persönlichkeit, er hat »drei Angesichte« (Vater, Sohn, Geist). Gott ist »überseiend«, der »Herr des Seins«. —


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Seite zuletzt aktualisiert: 25.10.2006