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Praktische Philosophie


Damit sind wir schon in der praktischen Philosophie, wo das Ich als bewußt tätig, als wollend auftritt. Die Wechselwirkung zwischen Intelligenzen ist Bedingung der Freiheit. Die Einschränkung der Tätigkeit eines jeden behufs der Freiheit gewährleistet das Recht als ein höheres Naturgesetz. Die Geschichte ist ein sukzessives Realisieren eines Ideals; den Vernunftwesen ist die universelle rechtliche Verfassung als Problem gegeben. Die moralische Weltordnung ist als Wirkung aller Intelligenzen, sofern sie eine solche Ordnung wollen, zu erzeugen. In der Geschichte wird die Rechtsververfassung allmählich verwirklicht, welche Freiheit und Notwendigkeit verbindet. In ihr offenbart sich das Absolute, die »absolute Identität«, das »ewig Unbewußte« als die ewige Sonne im Reich der Geister, die unsichtbare Wurzel, wovon alle Intelligenzen nur die Potenzen sind, der Grund der Harmonie zwischen dem Objektiven und dem Subjektiven. In der Geschichte ist ein Geist, der in allen dichtet, durch jede Intelligenz handelt. »Die Geschichte als Ganzes ist eine fortgehende allmählich sich enthüllende Offenbarung des Absoluten.« »Der Mensch führt durch seine Geschichte einen fortgehenden Beweis von dem Dasein Gottes.« Gott ist nie, wenn Sein das ist, was in der objektiven Welt sich darstellt; wäre er, so wären wir nicht, aber er offenbart sich fortwährend. Drei Perioden gibt es da: die tragische, wo das Herrschende als Schicksal, als blinde Macht auftritt; die Periode der Offenbarung des Absoluten als Naturgesetz, das die Freiheit zwingt; einem Naturplan zu dienen; die Periode der Vorsehung. »Wann diese Periode beginnen werde, wissen wir nicht zu sagen. Aber wenn diese Periode sein wird, dann wird auch Gott sein


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Seite zuletzt aktualisiert: 25.10.2006