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Schnipsel

Arbeiter stehen im Klassenkampf, Angestellte stehen im Gezänk der Kasten.


Das Ideal eines höhern Angestellten ist, so viel zu verwalten und so wenig zu tun zu haben, dass er schon beinah einem Beamten gleicht.


Der Angestellte hat keine marxistische Erkenntnis; er ist nur persönlich beleidigt. Ein denkender Arbeiter sieht in seinem Schicksal das Schicksal seiner Klasse; ein Angestellter sieht im andern nur den Konkurrenten. Im Augenblick, wo er selber eine Zulage oder gar die Handelsvollmacht bekommt, ist die Frage des Klassenkampfes für ihn entschieden.


Der dicke Assistenzarzt sagte zu mir: »Es ist doch ein großer Vorteil für mich, fünf Sprachen zu sprechen. Damit kann man überall Hotelportier werden.«


Er kaufte sich eine Hundepeitsche und einen kleinen dazugehörigen Hund.


Der Angestellte lebt von seinem kärglichen Gehalt sowie von der durch nichts zu erschütternden Überzeugung, dass es ohne ihn im Betriebe nicht gehe.


In Ascona, wo die Verdrehten wild vorkommen, fragte einst ein Fremder einen Tessinesen, wer denn diese blassen Fresken an der Kirchhofsmauer geschaffen habe. »Ein vegetarischer Maler«, sagte der Mann.


Sie ließ sich beizeiten von ihm scheiden, weil er Witze um die entscheidende Nuance zu langsam erzählte.


Wenn man nach fünftägiger Bekanntschaft zu einem Menschen sagt: »Sie haben etwa den und den Charakter – also werden Sie wohl das und das Schicksal haben«: das glaubt er nicht.

Wenn man ihm aber dasselbe aus der Hand weissagt: das glaubt er.


Das beste Wort über künstlerische Wirkung stammt von S. J. »Erfolg ist Mißverständnis«, sagte er.


Liebe ist, wenn sie dir die Krümel aus dem Bett macht.

Peter Panter
Die Weltbühne, 01.10.1930, Nr. 40, S. 529.