Bernardino Campi

Campi, Bernardino, geb. 1522, gest. nach 1590, war der bedeutendste Meister der parallel mit der Schule der Caracci zu Cremona auftretenden eklektischen Schule der Campi. Anfänglich von seinem Vater zur Goldschmiedekunst bestimmt, erwachte beim Anblick zweier von Giulio Campi gefertigten Kopien der Teppiche Raphael's der Kunsttrieb plötzlich so stark in ihm, dass er sich von nun an der Malerei widmete, in Giulio Campi's Schule, und später in die des Ippolito Costa zu Mantua trat, woselbst er so reissende Fortschritte machte, dass er schon in seinem 19. Jahre eine nicht unbedeutende Meisterschaft entwickelte. Er studierte Giulio Romano, Tizian und Correggio, die er häufig nachahmte, sowie auch Raphael und suchte die eigentümlichen Schönheiten der Kunstweise dieser Meister in eine eigene zu verschmelzen, die in den Formen allerdings ein eifriges Studium Raphael's, im Kolorit das des Correggio nicht verkennen lässt. In Cremona und Mailand, woselbst er einen großen Teil seines Lebens zubrachte, sieht man eine Menge Bilder von ihm; auch fertigte er viele Bildnisse von Fürsten und Privatpersonen. Seine Hauptmalereien sind in der S. Sigismundkirche zu Cremona, sein bestes Gemälde soll aber die Geburt Christi in San Domenico daselbst sein. Im Louvre zu Paris befindet sich eine Pietà von ihm. — Bernardino bildete mehrere Schüler, darunter Sofonisba Anguisciola.


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Seite zuletzt aktualisiert: 23.02.2005 
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