IX. Von Livorno bis Dreilinden
7. April. Von Livorno nach Pisa. Von Pisa (durch die Tunnel) nach Genua. Ankunft drei Uhr Nachmittag.
8. zum 9. April. Von Mailand bis Ala.
9. April. Über den Brenner.
10. April. Abfahrt von München.
11. April. Ankunft in Großbeeren. Von da nach Dreilinden.
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Kurze Zeit danach war Diner in Dreilinden, zu dem in erster Reihe die Teilnehmer an der Orientreise geladen waren. Als man sich von der Tafel erhoben hatte, führte der Prinz seine Gäste in den neu angebauten, geschmackvollen Billardsaal. Ein reich bemaltes altägyptisches Totenbild lag auf dem grünen Tisch. Es war die Mumie der Ammonssängerin, die Tudrus, der thebanische Konsularagent, in nächtlicher Stunde (vgl. S. 362) von Luxor aus auf das Deck der Dahabieh geschmuggelt hatte. Die bunte Kartonhülle wurde geöffnet, die Mumienbinden gelöst und der braune, wohlerhaltene Körper einer Jungfrau, die in der Blüte ihres Daseins das Zeitliche verlassen hatte, enthüllte sich vor den Blicken der Anwesenden. Kein Amulett, kein Schmuckgegenstand, keine Papyrusrolle fand sich an dem Leibe der heiligen Tempelmagd vor. Die Enttäuschung war eine allgemeine. Die Jungfrau hatte schließlich die weite Reise nach Dreilinden zurückgelegt, um, nach dem Befehl des Prinzen, ihre letzte Ruhestätte in der ägyptischen Abteilung der Königlichen Museen in Berlin zu finden.
Wer sie dort sehen will, frage nach Nr. 8284.