Friedrich Ammerling

Ammerling, Friedrich, geb. 1803 zu Wien, bildete sich, nachdem er als der Sohn eines unbemittelten Handwerkers lange Zeit mit Entbehrung gekämpft, bis sein Talent hindurch gedrungen, auf der dortigen Akademie, und wurde in kurzer Zeit ein so geachteter und gesuchter Porträtmaler, dass er von seinen Ersparnissen eine Reise nach London und Paris antreten konnte, wo er in ersterer Stadt unter dem berühmten Porträtmaler Lawrence, in letzterer nach Vernet studierte. Nach Wien zurückgekehrt erhielten zwei seiner Bilder: die verlassene Dido. und Moses, der Gesetzgeber, den ersten akademischen Preis, doch beschäftigte er sich hauptsächlich mit der Porträtmalerei, in der er sich eines immer größeren Rufs zu erfreuen hatte. Im Jahr 1831 ging er nach Rom, kehrte aber bald wieder zurück um das Porträt des Kaisers von Österreich zu malen. Eine zehn Jahre später erfolgte zweite Reise nach Italien gab Veranlassung zu einem längeren Aufenthalte in Rom und Florenz, von dem er im J. 1844 nach Wien zurückkehrte. — Ammerling's Haupttalent besteht im Porträtfache und in den damit verwandten Darstellungen von Situationen. So werden von ersteren namentlich das Bildnis Thorwaldsen's, des Meisters Selbstporträt u.s.w., unter letzteren eine Orientalin, eine Griechin, Kinder im Walde mit ihrem Schutzgeist, eine Römerin mit dem Säugling, Rebecca mit dem Armband nach Hause eilend, die Witwe u.s.w. gerühmt. Seine Bildnisse haben in der Leichtigkeit, Freiheit und Sicherheit der Behandlung, im feinen Naturgefühl, in der wahren, mitunter vielleicht etwas zu viel auf Effekt berechneten Färbung viel Verwandtes mit denen des Lawrence. Man hat Ammerling in ehrender Anerkennung seiner verdienstvollen Leistungen im Porträtfach den österreichischen Van Dyck genannt.  


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Seite zuletzt aktualisiert: 31.12.2004 
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