Bartolomeo Ammanati

Ammanati, Bartolomeo, geb. zu Florenz im J. 1511, bildete sich unter Baccio Bandineili in seiner Vaterstadt zum Bildhauer und unter Jac. Sansovino in Venedig zum Baumeister aus. Unter Letzterem arbeitete er mit ändern Künstlern in den Arkaden der dortigen alten St. Marcus Bibliothek, im Stile des Ersteren führte er das prachtvolle Mausoleum des Rechtsgelehrten Marco Mantova Benavides in der Kirche degli Eremitani zu Padua, sowie das reiche mit Skulpturen geschmückte Portal an dessen Haus, der heutigen Casa Venezze, und die davor stehende 25 Fuß hohe Statue des Herkules aus*. 1550 ging Ammanati nach Rom, wo er im Auftrag des Papstes Julius III. das Grabmal seines Oheims, des Kardinals Ant. del Monte mit den Figuren der Religion und Gerechtigkeit schmückte. Nach dem Tode des Papst's trat er 1555 in die Dienste des Herzog's Cosimo I. zu Florenz, für den er, unter anderen Bronze- und Marmorstatuen, eine kolossale Gruppe in Bronze: Herkules, der den Antäus erdrückt, und den großen reichdekorierten Brunnen mit der kolossalen Statue des Neptuns und anderen Skulpturen* auf der Piazza del Granduca, bei dessen Bewerbung er über B. Cellini, Vincenzio Danti und Giovanni da Bologna den Sieg davon getragen hatte, ausarbeitete. In allen diesen zum Teil sehr ansprechenden Werken zeigt sich Ammanati als einen der besseren Nachfolger und Nachahmer des Michel Angelo; seine Verdienste als Architekt sind aber noch höher anzuschlagen, wie der Palazzo Pitti, den er vollendete, die Brücke S. Trinità, die sich durch die leichte Schwingung ihrer Bögen auszeichnet und insbesondere die Fassade der Kirche S. Giovanni in Florenz, welche er aus Vorliebe für den Jesuitenorden auf seine eigenen Kosten baute, beweisen. Von Ammanati, der die berühmte Dichterin Laura Battiferri zur Gemahlin hatte, besitzt die Galerie Ton Florenz ein Werk im Manuskript über Pläne zur Verschönerung einer Stadt durch Gebäude u.s.w. unter dem Titel: La citta. Er starb 1592. Schüler von ihm waren: Andrea Calamech aus Carrara und Battista di Benedetto.

 

* Abgebildet in den Denkmälern der Kunst. Atlas w Kuglers Handb. der Kunstgesch. Taf. 90, Fig. 5-7  


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Seite zuletzt aktualisiert: 31.12.2004 
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