Augustin Charles Aviler

Aviler, Augustin Charles, geb. 1653 zu Paris, bildete sich in seiner Vaterstadt zum Architekten aus und erlangte schon im 20. Jahre den großen Preis, womit eine Reiseunterstützung nach Rom verbunden war. Das Schiff, auf dem er sich zu Marseille mit dem berühmten Architekten Desgodetz und dem Archäologen Jean-Foi Vaillant einschiffte, wurde jedoch von Corsaren genommen und er gefangen nach Tunis geführt. Nach seiner Befreiung setzte er die Reise nach Rom fort, studierte dort eifrigst die schönsten Gebäude alten und neuen Stils und kehrte 1681 ins Vaterland zurück. Hier arbeitete er einige Zeit unter Mansard, ging aber, um selbstständige Werke zu schaffen, nach Montpellier und führte hier und in der Umgegend, zu Carcasonnes, Beziers, Nîmes und Toulouse, wo sein bestes Werk, der erzbischöfliche Palast, steht, verschiedene Bauten mit steigendem Ruhme für den Künstler aus. Er starb in seinem 47. Jahre zu Montpellier.

Außer der praktischen Richtung seiner Kunst war Aviler auch in der Theorie sehr erfahren. Er übersetzte und kommentierte das 6. Buch von Scamozzi's "Idea dell architettura universale", und gab einen Kommentar zu Vignola heraus, welchem sein "Cours complet d'Archticture" folgte, der in ihm die Idee eines architektonischen Wörterbuchs anregte, das unter dem Titel: "Explications des termes d'architecture" erschien, dessen zweite vermehrte Ausgabe er aber nicht mehr erlebte.

 

Literatur. Quatremère de Quincy, Dictionnaire historique d'Architecture.


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Seite zuletzt aktualisiert: 07.01.2005 
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