Johann Friedrich Bause

Bause, Johann Friedrich, geb. zu Halle 1738, gest. zu Weimar 1814, bildete sich durch Selbstunterricht nach berühmten Kupferstichen, namentlich nach Wille zu einem der besten deutschen Kupferstecher der letzten Hälfte des vorigen Jahrhunderts aus. Seine Blätter zeichnen sich namentlich durch die Treue, mit der er in den Geist des Originals eindringt, durch die Gewandtheit und Sicherheit des Stichs, die freie malerische Behandlung, die Weichheit und Zartheit in den Fleischpartien und die bestimmte Charakteristik der Stoffe aus. Daneben machte Bause auch mehrere gelungene Versuche in Aquatinta, in Schwarzkunst, und in Radirungen mit der Nadel, die er mit dem Stichel vollendete. Zu seinen besten Blättern, deren Zahl 200 übersteigt, gehören: La petite Rusée, nach Reynolds; Artemisia, nach Guido Reni; die fleißige Hausfrau, nach Douw; Rosette, nach Netscher; die heil. Magdalena nach Batoni; der Perser, nach Mieris; die 3 Apostel nach Caravaggio; Venus und Amor, nach Cignani; Christi Erklärung des vornehmsten Gebots, nach Leonardo da Vinci und viele Bildnisse deutscher Gelehrter, Dichter, Fürsten u.s.w., unter denen man namentlich die Porträts Johann Gottlieb Frege's und J. J. Spaldings, nach Graff; Gustav Adolphs, nach Fittier, und Peter des Grossen, nach le Roy hervorhebt. — Bause's Tochter Juliane Wilhelmine radierte eine Folge von Landschaften nach Kobell, Bach, Both u. A., die viel Talent und Geschicklichkeit verraten.

 

Literatur. Dr. G. Keil, Katalog des Kupferstichwerks von Joh. Friedr. Bause mit einigen biographischen Notizen und dem Porträt des Künstlers. Leipzig 1849. 


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