Optimismus
Optimismus. Unter allem Endlichen, das möglich war, ist eine Welt von der größten Vortrefflichkeit das höchste endliche Gut, allein würdig, von dem obersten aller Wesen gewählt zu werden, „um mit dem Unendlichen zusammengenommen die größte Summe, die sein kann, auszumachen“. Unter allen möglichen Welten ist eben eine notwendig die vollkommenste. Weil Gott diese Welt von allen, die er kannte, allein wählte, muß er sie für die beste gehalten haben, und weil sein Urteil niemals fehlt, so ist sie es auch in der Tat. „Gott geziemt kein Werk, als welches seiner würdig ist, d. i. welches unter allem Möglichen das Beste ist.“ Ich schätze mein Dasein um so höher, „weil ich erkoren ward, in dem besten Plane eine Stelle einzunehmen“. „Ich rufe allem Geschöpfe zu, welches sich nicht selbst unwürdig macht, so zu heißen: Heil uns, wir sind! und der Schöpfer hat an uns Wohlgefallen.“ Das Ganze ist das Beste und alles ist um des Ganzen willen gut, Über den Optimismus (VI 7 ff.); vgl. N 3704 f. (Kritik der Leibnizschen Auffassung, verglichen mit der Popes); Vorles. über d. philos. Religionslehre, S. 169 ff. Vgl. Fortschritt, Geschichte.