Zeichen
Zeichen. „Das Vermögen der Erkenntnis des Gegenwärtigen als Mittel der Verknüpfung der Vorstellung des Vorhergesehenen mit der des Vergangenen“, ist das „Bezeichnungsvermögen“. „Die Handlung des Gemüts, diese Verknüpfung zu bewirken ist die Bezeichnung (signatio).“ „Gestalten der Dinge (Anschauungen), sofern sie nur zu Mitteln der Vorstellung durch Begriffe dienen, sind Symbole, und das Erkenntnis durch dieselbe heißt symbolisch oder figürlich (speciosa).“ Die symbolische Erkenntnis ist nicht der intuitiven, sondern der intellektuellen (durch Begriffe) entgegengesetzt. „Symbole sind bloß Mittel des Verstandes, aber nur indirekt durch eine Analogie mit gewissen Anschauungen, auf welche der Begriff desselben angewandt werden kann, um ihm durch Darstellung eines Gegenstandes Bedeutung zu verschaffen.“ „Die wirklichen, den Sinnen vorliegenden Welterscheinungen (mit Swedenborg) für bloßes Symbol einer im Rückhalt verborgenen intelligiblen Welt ausgeben, ist Schwärmerei. Aber in den Darstellungen der zur Moralität. welche das Wesen aller Religion ausmacht, mithin zur reinen Vernunft gehörigen Begriffe (Ideen genannt), das Symbolische vom Intellektuellen (Gottesdienst von Religion), die zwar einige Zeit hindurch nützliche und nötige Hülle von der Sache selbst zu unterscheiden, ist Aufklärung: weil sonst ein Ideal (der reinen praktischen Vernunft) gegen ein Idol vertauscht und der Endzweck verfehlt wird“, Anthr. 1. T. § 38 (IV 99 f.). — Die Zeichen zerfallen in willkürliche (Kunst-), natürliche und Wunderzeichen. Die natürlichen Zeichen sind „demonstrativ“, „rememorativ“ oder „prognostisch“, ibid. § 39 (IV 100, ff.). Vgl. Sprache, Symbol, Schema.