Magie
Wie alles zudrängt, daß es sich mir binde!
Wie sucht mich alles, daß ich eines finde!
Vorschwebend Form, sie hängt mir wie ein Netz:
nun strömt es ein nach bindendem Gesetz
und setzt sich an, und alles Vorgefundne
wird, was es immer war: das mir Verbundne.
Ist dies ein Stück noch von der Außenwelt?
Steht es vor mir, weil ich es vorgestellt?
Ich und die Welt, wir hängen an der Kette,
ich und die Zeit, wir laufen um die Wette.
Vorbei an Worten, die zu schlafen schienen;
ein totes Wort hat sonderbare Mienen.
Füllt sich der Raum mit Leichen und mit Larven,
schon reimen irgendwo im Traum die Harfen.
Nun schafft in den Kontur sich ein Gesicht
und in den fernen Tonfall ein Gedicht.
Da mischen sich die Stimmen mir zu Hauf
und jeder Blick reißt mir das Denken auf,
das wahllos sich ergibt und ohne Schranken
endloser Lust nie fertiger Gedanken,
und büß’ in Zweifel ich und Ungeduld
die eigne Lust, so büß’ ich fremde Schuld.
Unendlich Hasten, Tasten, Rühren, Spüren
und durch die Dinge in mich selber Führen!
Unendlich Langen, Hangen, Bangen, Fangen,
durch mich hindurch zum Urbild zu gelangen!
Und sollt’ ich auf der Strecke auch erbleichen:
ich kann es nicht, doch muß ich es erreichen!