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Panslawismus

Panslawismus kam als schlagende Parole für die unter Rußlands Führung erstrebte Einigung der slawischen Völker seit dem vierten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts in Aufnahme. Eine Bewegung, die von rührigen Agitatoren geschürt, im Prager Slawenkongreß vom Juni 1848 einen ersten geflissentlichen Ausdruck fand, dann aber seit den siebziger Jahren allmählich wieder abflaute, ohne jedoch zu erlöschen. In den Grenzboten 1843 erscheint das Schlagwort schon eingebürgert. So heißt es S. 341 mit Beziehung auf die ungarischen Verhältnisse: „Endlich ist in neuester Zeit hinzu noch die Aufregung getreten, die der Panslawismus über alle Völker slawischer Zunge gebracht hat.“

Ebenda spricht Kuranda S. 1263 auch von Pangermanismus. Eine weitere Parallele bringt Moritz Hartmann in den Demokr. Studien 1860, 286 f.: „Man hat uns ein neues Schreckbild aufgestellt, den Pan-Romanismus oder Pan-Latinismus, der mit einer Einigung der Völker romanischer Zungen unter französischer Hegemonie drohen soll. Das Wort drückt einen bei weitem größeren Unsinn aus als Panslawismus und Pangermanismus.“ Vergl. auch Sanders, Fremdw. 2, 162 f.