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Zeitungsdeutsch

Zeitungsdeutsch erwähnt Herrn. Kurz 9, 100 (1858), vielleicht auch schon in der ersten Fassung der Erzählung vom Jahre 1839, unter sechs von einem zwölfjährigen Jungen zu erlernenden Gattungen zuletzt: „Endlich, seit dem griechischen Aufstand, auch „etwas“ Zeitungsdeutsch.“ Aber zum Schlagwort stempelte erst Schopenhauer wirklich den Ausdruck, der in geharnischter Philippika gegen die Sprachverhunzung durch Journalisten, Buchhändlerlöhnlinge und Bücherfabrikanten (Reclam 2919 f., S. 121 f.) wettert: „Wenigstens soll man den schändlichen Jargon, in welchem meistens die deutschen Zeitungen geschrieben sind, öffent- lich stigmatisieren als „Zeitungsdeutsch", mit Verwarnung der Jugend, dass sie nicht Grammatik und Orthographie aus diesen Publikationen erlerne, vielmehr daraus ersehe, wie man nicht schreiben soll.“

Seitdem begegnet dies verfemende Kraftwort des öfteren. Nietzsche 13, 339 scheut sich nicht, noch drastischer zu werden: „Schweine-Deutsch! — Verzeihung! Zeitungs-Deutsch!“ Entsprechend bemerkt auch Harden, Apostata 1, 26 (1891) über Bismarck: „Neben Ihrem höllisch persönlichen Stil nimmt sich das tagesübliche Zeitungsdeutsch mit seiner unentwegten Voll- und Ganz-Begeisterung, mit seinen schiefen Bildern und verblaßten Redeblüten nicht gerade vorteilhaft aus.“