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Tabakskollegium

Tabakskollegium wurde als Stichwort für die vom König Friedrich Wilhelm I. beliebten einfachen Abendgesellschaften bei Bier und Tabak allgemein bekannt, wenn auch der Ausdruck selbst schon älter ist. Gombert ZfdW. 3, 333 belegt aus der „Schlesischen Fürstenkrone“ (1685) S. 786 f. bereits: „Ebenfalls bedienen sich nunmehro die Schlesier, mehr als ihre Vorfahren, des Tabacks, und zwar sowohl Edle als Unedle, jedoch mehr, die Zeit zu passiren, als zur Gesundheit. In etlichen Orten stellen sie gewisse Tabaks-Kollegia an, mit sonderlichen Gesetzen und Ordnungen, sammeln dann die Asche und lassen hernach dem Collegio zum Besten, und zum Andenken, Gläser daraus machen.“ Vergl. ferner Neukirchs Sammlung 4, 200 (1708):

"Bey andern ist der Zweck von Conversationen
Ein täglich hechelndes Tobacks-Collegium.“

Derartig zwanglos-gemütliche Geselligkeit soll auch schon Friedrich I. gepflegt haben, wie Venedey, Preußen und Preußentum (1839) S. 189 versichert: „Der erste Preußenkönig richte nach diesem großen Werke aus, und die Geschichte erzählt uns von dem Glanze seines Hofes und seiner Tabakstube, in der er mitunter den Glanz vergaß und die Königskrone absetzte, um die Nachtmütze aufzusetzen und die Tabakspfeife gegen das Szepter zu vertauschen.“