Satz vom Widerspruch
Wenn man bedenkt, dass die drei obersten Grundsätze der Logik, der Grundsatz vom Widerspruch, von der Identität und vom ausgeschlossenen Dritten, eigentlich nur verschiedene Formulierungen des ersten Grundsatzes sind, dass ferner dieser erste Grundsatz vom Widerspruch (was ist, das kann nicht zu gleicher Zeit nicht sein, kann nicht verneint werden) womöglich noch weniger besagt als eine Tautologie, dass endlich aus dieser absoluten Null des Denkens alle die schönen Denkgesetze hervorgegangen sein sollen, so möchte man beinahe a priori, also rein logisch zu dem Ergebnis kommen, dass die Logik für das Denken nicht mehr bedeute, als die Linien der Meridiane und Breitengrade für das Leben auf der Erde, ein schattenhaftes Netzwerk, von dem die Fauna und Flora nichts wissen, trotzdem sie danach eingeteilt werden. Nur der Schüler sieht dieses Netzwerk gröblich auf seinem Globus.
Wir wollen also festhalten, dass Logik auf dem Satz vom Widerspruch ruht, Widerspruch aber nur in Worten (vgl. II. 48) existiert.
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