V. Mehl-, Grütz-, Kartoffel- und Erbsensuppen
Um einmal eine Veränderung zu machen und mit den Milch-suppen abzuwechseln, dienen folgende nicht reizende, aber nährende und leichtverdauliche Krankensuppen.
24) Gebrannte Mehlsuppe. Zur Anfertigung dieser Suppe bedient man sich des, in einer durchaus nicht fettigen Pfanne, gerösteten Mehls, setzt Milch aufs Feuer; sobald sie kocht, rührt man das geröstete Mehl mit etwas kaltem Wasser ein und gibt es, nebst Zucker, Zimt und etwas Salz zur kochenden Milch; auch quirlt man sie dann mit einigen Eidottern ab. Auf ein Quart Milch rechnet man gewöhnlich zwei Löffel voll Mehl und zwei Eidotter. Man kann auch noch das Eiweiß zu Schnee schlagen und es auf die Suppe setzen. Ein kleines Stück fein geriebene Schokolade beim Kochen zugesetzt, verbessert sehr den Geschmack dieser Suppe.
25) Hafergrützsuppe oder Säm mit Sahne. Auf ein Quart Suppe rechnet man eine Handvoll Grütze, brühet sie mit kochendem Wasser einige Mal recht gut ab. Dann kocht man sie recht sämig mürbe, und reibt sie durch ein Haarsieb. Durchgesiebt gießt man diese Brühe wieder in den Topf, gibt Butter, Salz, Zimt, ein wenig Zitronenschale, gereinigte Rosinen daran, und lässt sie noch ein Weilchen damit kochen. Zur Vermehrung des Wohlgeschmacks kann man auch noch ein wenig süße Sahne zur Suppe gießen. Säm von groben Gerstengraupen wird ganz auf dieselbe Weise bereitet.
26) Suppe von Kartoffeln. Man kocht die abgewaschenen, geschälten Kartoffeln in Wasser weich; ist dies geschehen, so gießt man das Wasser ab, drückt sie mit der Kelle klein, reibt sie mit kochendem Wasser oder Fleischbrühe durch einen Durchschlag in den Suppentopf und gibt Butter, Salz und gehackte Petersilie daran.
Man kann, wenn man die Kartoffeln durch den Durchschlag reibt, statt des Wassers oder der Brühe, aufgekochte Milch und ein klein wenig schwarzen Pfeffer dazu tun, welches auch ganz gut schmeckt.
27) Suppe von jungen grünen Erbsen. Die ausgehüllsten und gewaschenen Erbsen werden mit kochendem Wasser in einem Topf weich gekocht, dann mit der Kelle zerdrückt, durch einen Durchschlag gerieben, mit Brühe oder kochendem Wasser nachgespült, bis nur die Hülsen nachbleiben, in den Suppentopf getan, Brühe zugegossen, fein gehackte Petersilie und, im Fall man keine Brühe dazu genommen hätte, Butter und Salz daran gemacht.