II. Brotsuppen
Auch diese Suppen passen, wenn sie einfach, ohne Gewürze und Wein, bereitet werden, in allen Fällen, wo die Obstsuppen zuträglich sind. Da sie indessen mehr nähren, so eignen sie sich auch recht gut für Wiedergenesene. Hier kann man sie mit Eidotter abrühren und Gewürz und etwas Wein zusetzen, wenn anders besondere Umstände: Blutwallung, Beängstigung, Herzklopfen, Fieberbewegungen, schleichendes Reizfieber, Lungentuberkeln u. s. w. den Genuss der letzteren nicht untersagen (s. oben Gewürze und Wein).
7) Zwiebacksuppe. Man zerreibt alten Zwieback, kocht ihn mit Wasser und etwas Zitronenschale eine Zeitlang, reibt ihn durch ein Sieb, und rührt ihn mit Eidotter ab, setzt auch Zucker und etwas Zitronensaft hinzu. Auch kann man statt der Säure süße aufgekochte Milch zu der fertigen Suppe tun.
8) Semmelsuppe. Alte Semmeln werden zerrieben, und eben so, wio Nr. 7 gekocht und bereitet.
9) Suppe von altem Roggenweißbrot. Sie wird von Fieberkranken wegen ihres säuerlichen Geschmacks, auch von Personen, welche an Hartleibigkeit leiden, oft der Semmelsuppe vorgezogen. Bereitung: Ist dieselbe, wie bei Nr. 7.
10) Schwarzbrotsuppe. Sechs bis acht Tage altes, gut ausgebackenes Schwarzbrot wird gerieben und mit Wasser gekocht, durch ein Sieb gerührt, mit Eigelb abgequirlt, und etwas aufgekochte Milch, worin Zitronenschale getan, so wie auch hinreichend Zucker, hinzugesetzt, und warm verspeist. Für Genesene rührt man noch ein bis zwei Eidotter an.