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Herba et Flores Verbasci

Herba et Flores Verbasci, Wollkraut, Königskerze. Die Pflanze hat nicht allein schleimige Bestandteile, ähnlich der Althaea, dem Salep, der Malva, dem Gummi arabicum, sondern auch etwas Gewürzhaftes, Balsamisches, fast wie die großblühende Galeopsis. (Dieser balsamische Geruch ist den Ratten so zuwider, dass sie dadurch aus den Häusern vertrieben werden können.) Gegen Brustkatarrhe, Schleimschwindsuchten, einfache Ruhren ist die Königskerze als Infusodekokt zu empfehlen. Sie macht einen Bestandteil des offizinellen Brusttees (Species ad infusum pectorale) aus (s. Huflattich) und nützt auch als Gurgelwasser bei katarrhalischer Bräune, und äußerlich zu Umschlägen und Bähungen. Tabernomontanus (I. c. p. 283) bemerkt, dass schon Galen, Aetius und Dioscorides die Wurzel des Wollkrauts, in Wein gesotten, gegen chronische Durchfälle gerühmt hätten. Das Pulver der Blumen gaben ältere Ärzte bei Nachwehen; das Pulver der Wurzel, ein halb Lot, mit eben so viel Weizenmehl und Eiern zu einem Pfannkuchen gebacken und neun Tage lang Morgens nüchtern, gegessen, lobt Mathiolus gegen geschwollene, schmerzhafte, blutende Hämorrhoiden.