Watte
Watte. Statt der warmen Umschläge rät Malherbe (Journal des connaiss. med.-chir. Juin 1841) Baumwollenwatte, mit irgend einem fettigen Körper überstrichen, gegen Eitergeschwülste anzuwenden. „Die Watte“ — sagt er — „ist immer weiß, reinlich, leicht und sanft; man kann sie sich fast überall verschaffen. Sie ist nicht, wie die Umschläge, die bisweilen beschwerlich werden, schwer auf den Teilen zu erhalten. Die Umschläge beschmutzen die Kranken, die Wäsche und die Betten, sind namentlich bei akuter Bauchfellentzündung oft unerträglich; sie müssen oft erneuert werden, weil sie leicht erkalten; lässt man sie zu lange liegen, so nehmen sie einen sauren Geruch an. Dagegen sind die von Watte leichter zu applizieren, nicht so beschwerlich, immer reinlich, leicht, geruchlos. Man kann sie eine ganze Nacht in Berührung mit den kranken Teilen lassen, ohne dass sie erkalten; denn sie haben immer dieselbe Temperatur. Man nimmt dazu irgend ein fettes, nicht flüssiges Öl, Pflanzenschleim, oder sonst eine fettige Substanz, und bestreicht damit die Watte, so dass sie gehörig davon durchdrungen wird. Man erhält dieselbe, wie einen Umschlag, mit einem Taschentuch oder einer Binde auf dem kranken Teil. Wenn man will, so kann man mit Gummi bestrichenen Taflet darauf legen, um ihn immer in derselben Temperatur zu erhalten. Diesen Umschlag kann man nun nach Umständen erweichend, tonisierend, adstringierend und exzitierend einrichten, indem man adstringierende, tonische und exzitierende Abkochungen, oder narkotische Öle, oder die wirksamsten Bestandteile für narkotische Umschläge dazu nimmt."