Wegwart
Wegwart, Feldwegwart, gemeine Cichorie, Hindlaufwurzel, Cichoreum intybus. Die im Frühling frisch gesammelte Wurzel wird mit Wasser gekocht, und dieser Trank, mit Löwenzahn, Quecken, Erdrauch, Kletten u. s. w. in Verbindung, gegen Gelb- und Bleichsucht, Hypochondrie, Melancholie, Hämorrhoiden und Gicht als auflösendes und blutreinigendes Mittel von älteren Ärzten sehr empfohlen. Der Cichorienkaffee sollte billig verboten werden; denn der tägliche fortgesetzte Genuss desselben macht Engbrüstigkeit, Blutandrang zum Kopf, Schwindel, Augenschwäche, ja selbst völlige Blindheit, schwarzen Staar (s. Sachs und Dulk, Arzneimittellehre. Bd. 2. S. 180). Den Cichorienwurzelsirup mit Rhabarber (Syrupus de Cichorio cum Rheo) kennen Mütter und Hebammen als ein beruhigendes, gelinde purgierendes Mittel für Säuglinge und Kinder zarten Alters, wovon ein Teelöffel voll meist schon hinreicht, um die gute Wirkung hervorzurufen. Woyt rühmt das destillierte Cichorienwasser auch gegen Augengebrechen.