Weizenmehl
Weizenmehl, Farina tritici. Das rohe Weizenmehl, kalt und trocken aufgelegt, lernte ich jüngst als ein gutes Hausmittel gegen rosenartige Entzündung des Gesichts, der Glieder u. s. w. kennen. Es kühlt, ohne zurückzutreiben, und lindert schnell den brennenden, stechenden Schmerz. Zu feuchten, warmen Umschlägen, sowohl zur Erweichung, als zur Förderung der Eiterung, wird statt des rohen Mehls das gebackene, als Weißbrot vielfach benutzt. Man rührt Semmelkrumen mit kochendem Wasser zu einem Brei, setzt auch wohl, soll die Eiterung, wie z. B. bei Furunkeln, Drüsengeschwülsten am Halse u. s. w. befördert werden, Honig, Zwiebeln, Safran hinzu. Auch kann man einen warmen Breiumschlag von Weizenmehl, mit Wasser zum Brei gekocht, bereiten, und ähnlich wie den Kartoffelbrei, Semmelkrumenbrei u. s. w. anwenden (s. oben S. 44 u. 113). Einen zerteilenden, kalten Breiumschlag gegen Quetschungen empfindlicher Teile: des Scrotums, der Brüste u. s. w. erhält man, wenn man acht Lot geriebene, harte Semmelkrumen mit Essig zum Brei anrührt.
Das weiße Dekokt (Dekoktum album Sydenhami), so berühmt als diätetisches und Heilmittel bei Durchfällen, Ruhr u. s. w. wird auf die Weise bereitet, dass man vier Lot geriebene Semmelkrumen und ein Lot Gummiarabicumpulver (vorher in kaltem Wasser angerührt) mit drei Maß Wasser bis auf zwei Drittel einkocht, und dann ein bis anderthalb Lot Zucker zusetzt.