Intermezzo. (Schauspiel) Gegenwärtig gibt man diesen Namen italienischen komischen oder vielmehr possierlichen, Opern, wo nur zwei oder drei Personen vorkommen; weil dergleichen Stücke ehemals in Italien zwischen den Akten oder Aufzügen der großen Oper, zum lustigen Zeitvertreib, vorgestellt worden. Da dieses ganze Schauspiel bloß zum Lachen gemacht ist, so haben so wohl die Dichter als die Tonsetzer und Sänger völlig freie Hand, alles so possierlich zumachen als sie wollen. Weil aber vorausgesetzt wird, dass die Zuschauer, die man durch das Intermezzo belustigen will, Personen von Geschmack und von feiner Lebensart sind, so muss man sich nicht einbilden, dass alle Possen für dieses kleine Schauspiel gut genug seien. Das Wahre und feine Lächerliche ist schwerer zu treffen als irgend eine andere ästhetische Eigenschaft.1 Daher sind auch die meisten Intermezzo, die man zu sehen bekommt, höchst elend.
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1 S. Lächerlich.