H. (Musik) Mit diesem Buchstaben bezeichnet man die zwölfte oder oberste Saite unserer heutigen diatonisch- chromatischen Tonleiter, deren Länge große8/15 von der ganzen Länge der untersten Saite C ist. In der älteren diatonischen Leiter war sie die zweite Saite und wurde deswegen mit dem Buchstaben B bezeichnet. Wenn man aber in der lydischen Tonart sang, wo F. der erste Ton war, so war dieses B. ob es gleich der vierte Ton war, für die wahre Quarte des Grundtons zu hoch und musste deswegen niedriger gesungen werden. Daher kam es, dass in dem Liniensystem, auf welches die Noten geschrieben wurden, auf die Linie, die mit B bezeichnet wurde, bald ein höherer, bald ein niedriger Ton, zustehen kam: beide wurden mit B bezeichnet; der höhere mit einem viereckigten B, woraus unser heutiges entstanden ist; der tiefere mit einem runden B. Nachher hat man dem Ton, der auf dieser Stuffe durch das erstere B bezeichnet worden, den Buchstaben H zugeeignet und nur den tieferen B genannt. Da gegenwärtig alle Linien und Intervalle des Notensystems in dem Falle sind, dass die darauf stehenden Noten um einen halben Ton höher oder tiefer sein können, so ist aus jenem doppelten B auch die heutige Gewohnheit entstanden, die Erhöhung oder Vertiefung der Töne mit den Zeichen (welches vermutlich aus entstanden, ist) und b anzuzeigen; das viereckigte B aber oder , wird jetzt da gebraucht, wo man anzeigen will, dass der Ton, der durch b vertieft oder durch erhöht worden, nun wieder um einen halben Ton höher oder niedriger zu nehmen sei.
In der älteren bloß diatonischen Musik, konnte der Ton H, (der Alten ihr B) nicht zum Grundton oder zur Tonika genommen werden, weil ihm ein wesentliches Intervall, nämlich die Quinte, fehlte. Denn der fünfte Ton davon, F, macht nur ein Intervall von 45/64 aus, welches dissoniert und daher die falsche Quinte genannt wird. Nach unserer jetzigen Einrichtung aber kann H, so wohl in der großen als kleinen Tonart zur Tonika genommen werden, weil es seine Quinte Fis hat.