Anschütz, Herrmann, geb. zu Koblenz 1802, erlernte die Malerei bei Professor Hartmann in Dresden, wurde später ein Schüler von Cornelius in Düsseldorf und folgte Letzterem nach München, wo er im Odeonsaale das Urteil des Midas in Fresko ausführte. Mit Unterstützung des Königs Ludwig von Bayern ging er nach Neapel, um im dortigen Museum und zu Pompeji und Herculanum die antike Wandmalerei zu studieren und diese Kunstweise in einigen Sälen des neuen Königsbau's, dem Speisesaal und im Tanzsaal, zur Anwendung bringen zu können. Hier malte er nach seiner Rückkehr im Speisesaal nach A. Zimmermann's Zeichnungen mit diesem und Nilson an Decke und Wänden, in Fresko und in Enkaustik, Darstellungen nach Anakreon's Gedichten, im Tanzsaal mit Hiltensperger tanzende Figuren und den Chor der Musen. Nach Vollendung dieser Arbeiten widmete sich Anschütz der Ölmalerei, und man sah seitdem auf den Ausstellungen viele seiner überall mit Anerkennung aufgenommenen Bilder, z. B. eine Madonna mit dem Kinde, in einem, dem Sassoferrato verwandten Stile, Magdalena in der Hohle, Esther, Amor u. s. w.