Aquila, Pietro, Maler und Kupferätzer, Bruder des Francesco Faraoino, geb. um 1677 zu Marzello, war Priester, widmete sich aber eifrig den zeichnenden Künsten und malte und stach nach seinen Erfindungen und denen anderer Meister. Von seinen Bildern weiss man nur von zwei Gemälden in der Kirche zur Pieta in Palermo, Szenen aus der Geschichte des verlorenen Sohns darstellend, von seinen Stichen aber, die Heinecken in seinem „Dictionnaire des artistes" verzeichnet, und die sich durch eine größere Leichtigkeit und Zartheit der Behandlung vorteilhaft vor denen seines Bruders auszeichnen, dürften zu den besten gehören: das Opfer der Polyxena und das der Diana, die Alexanderschlacht, der Triumph des Bacchus und der Sabinerraub nach P. da Cortona, die Götterversammlung nach Lanfranco, die Schlacht des Constantin nach Raphael, die Anbetung der Könige nach eigener Erfindung u.s.w. Man besitzt von ihm ferner eine Folge von Porträts römischer Kaiser nach antiken Medaillen; auch stach er die sogenannte Bibel Raphaels, die Bilder im Schlafgemach des Palastes Farnese und die farnesische Galerie nach A. Carracci in 25 Blättern. Die Originalplatten der Letzteren wurden auf Befehl des Papstes Leo XII. im Jahr 1824 vernichtet.