Boccaccino, Camillo, der Sohn des Obigen, geb. 1511, gest. 1546, war ein Schüler seines Vaters, gelangte aber, obgleich er sehr jung starb, zu einer größeren künstlerischen Vollendung. Seine Werke haben eine stilvolle, Anmut und Kraft zu einem harmonischen Ganzen vereinigende Behandlung. Die Zeichnung ist korrekt, das Kolorit weich und kräftig; die Behandlung äußerst zart und lieblich. In S. Sigismondo bei Cremona sieht man in der Kuppel, in der großen Wandvertiefung und zu beiden Seiten des Hochaltars Malereien von ihm (ein Stich nach einem der Kuppelbilder findet sich in der vom Grafen Bart. de Soresina Vidoni herausgegebenen „Pittura Cremonese" Mailand 1824), welche die Cremoner für die besten Bilder ihrer Stadt halten. Camillo malte ferner in Cremona: die Auferstehung des Lazarus, und Christus und die Ehebrecherin; die Fassade eines Hauses auf der Pizza; alle Felder der Wölbung von S. Agatha; die Fassade von S. Antonio u.s.w. Das Museo fiorentino enthält sein Porträt im Stich.