Böblinger, Hans, ein Steinmetzenmeister, wahrscheinlich aus Böblingen (in Württemberg), der 1440 auf den Rat des Meisters Matthäus von Ensingen, des damaligen Baumeisters am Münster in Ulm, zum Bau der Liebfrauenkirche in Esslingen berufen wurde. Hier baute er den Turm, den er bis zur Pyramide fortsetzte, wie aus mehreren, an verschiedenen Stellen im Innern desselben angebrachten Wappenschilden mit seinem (auf dem Hand abgebildeten) Steinmetzenzeichen hervorgeht, übernahm auch 1460 den Turmbau zu Möhringen und starb 1482. Er liegt in der Frauenkirche zu Esslingen begraben. Sein Grabstein trägt die Inschrift: „Anno Domini MCCCCLXXXII an dem IIII Tag des Yänner ist gestorben Hanns Böblinger Maister vnser lieber Frowen Kirchenbuvs. Stainmetz. Got Geb im die ewig Ruw. Amen." — In der Kunstsammlung des k. Zeichnungslehrers Mart. v. Reider zu Bamberg soll sich ein sehr merkwürdiges Steinmetzenbüchlein vom Jahr 1453 von einem Hans Böblinger befinden.