Bodmer, Gottlieb, Maler, Zeichner und Lithograph zu München, geb. 1804, gest. 1837, beschäftigte sich zuerst mit Porträtmalen unter der Leitung des Hofmaler Stieler, wandte sich aber später ganz der Lithographie zu. 1829 zeichnete er die berühmte Madonna di S. Sisto nach dem Kupferstiche von F. Müller auf Stein, sodann zwei Bilder nach H. Hess, die Christnacht und ein Altarbildchen, welche Arbeiten ihm allgemeinen Beifall erwarben. Nach einjährigen Aufenthalt zu Paris, wohin er sich zur Vervollkommnung des technischen Teils seiner Kunst wandte, und wo er mehrere gelungene Blätter, von welchen Amor und Psyche nach Gérard am bekanntesten ist, ausführte, übernahm er zu München größere Arbeiten, worunter der Abschied des Königs Otto; König Ludwig I. im Familienkreise; der Ritter und seine Geliebte, nach Foltz; der Schweizer-Grenadier, nach Kirner, denen er durch das schöne Korn seiner Kreide einen besonderen Reiz zu geben wusste. Sein Plan, die Malereien im Königsbau durch Nachbildungen bekannt zu machen, wurde durch seinen frühzeitigen Tod vereitelt.