Boissieu, Jean Jacques de, Maler und ganz vorzüglicher Kupferätzer, geb. zu Lyon 1736, gest. daselbst 1810, bildete sich in seiner Vaterstadt, zu Paris und in Italien zu einem tüchtigen Landschaftsmaler aus, widmete sich aber später in Lyon vorzugsweise der Kupferstecherkunst. Er lieferte an 120 Blätter, größtenteils nach eigenen Zeichnungen, die er in Tusch oder mit Kreide und Stift ausführte, und welche fast noch mehr gesucht sind als seine Ätzungen. Sein vortreffliches Werk besteht aus 124 Blättern, wovon die alten Abdrücke sehr gesucht werden. Der Pariser Kunsthändler Chaillon-Potrelle veranstaltete 1824 eine neue Ausgabe von 100 Platten. Zu seinen vorzüglichsten und gesuchtesten Blättern gehören: der große Charlatan, nach C. du Jardin; die ruhenden Mäher, nach A. v. d. Velde (1795); der große Wald, Holzhauer fällen Bäume; Landleute, welche aus einem Gehölz durch einen Bach gehen (1790); der h. Hieronymus; der Eingang in das Dorf Lantilly; der Maler (1780); die Kugelspieler beim alten Tore von Vaize zu Lyon (l 803); der Dorfabend, im Vordergrunde sitzt eine ganze Familie beim Feuer (1800); das Bildnis des Boissieu (1796); die Mühle, nach Ruysdael (1782); zwei Kinder, welche Seifenblasen machen (1799); Papst Pius VII. segnet die Kinder; der große Keller (1790); der öffentliche Schreiber (1790).
Literatur. Catalogue des morceaux qui composent l'oeuvre de J. J. de Boissieu. Lyon, 1811.