Eibenbaumblätter
Eibenbaumblätter (Folia Taxi baccati). Sie werden nicht allein in kleinen Gaben als auflösendes Mittel: gegen Stockungen in der Leber, in der Pfortader und im Uterus, mit Nutzen verordnet, sondern auch das Volk kennt sie gegen verhaltene Regeln, als Abortivmittel, gegen torpide Wassersucht. In großen Dosen ist’s, wie die Sabina, ein Gift, welches letzterer ähnlich, doch nicht so heftig wirkt, aber dennoch Erbrechen, Purgieren, Mutterblutflüsse, in noch größeren Dosen selbst den Tod durch Lähmung und Betäubung zur Folge haben kann. Als auflösendes Mittel gibt man zwei bis sechs Gran, zweimal täglich m Pulvern, oder eine Abkochung des frischen Krautes von einer Drachme, auf ein Pfund Wasser, bis zur Hälfte eingekocht, wovon dreimal des Tages ein Esslöffel voll hinreicht. Gegen Wassersucht alter, blasser, nicht an Fiebern und Blutfülle leidender Leute, gegen Bleichsucht blasser, frostiger, mit verhaltenen Regeln geplagter Frauenzimmer, bei denen noch keine hektische Fieber bemerkt werden, ist folgendes Mittel oft recht wirksam:
Nr. 68. Nimm: frisches Taxus- und Sabinakraut, von jedem zwei Quäntchen, koche beides mit zwei Maß Wasser bis zur Hälfte ein, seihe es dann durch ein Haarsieb, und setze hinzu: Cremortartari, ein Lot, Pomeranzensirup, zwei Lot. Davon wird drei- bis viermal täglich ein Esslöffel voll genommen.