Mein Talisman
„Horch, wie heulet der Sturm, wie prasseln am Fenster die Schloßen!
Heut ist der erste Mai, die Nacht der Gespenster und Hexen.
Ist dir nicht bange, Geliebter, durch Nacht und Wetter zu reiten?
Bleib! ich wache bei dir; ich darf dich heute nicht lassen.“
Ängstlich sorgte mein Lieb, doch mahnte die Mutter zum Scheiden,
Und dem vernünftigen Wort der ernsten Mutter gehorchend,
Nahm ich den Abschiedskuß, und tröstend das zärtliche Mädchen,
Sprach ich: „Was sorgst du, mein Lieb, laß toben Gespenster und Hexen,
Wem ein Engel im Herzen wohnt, den fürchten die Teufel.“