Wo ward ein Traum zur Welt geboren
Wo ward ein Traum zur Welt geboren,
Wie du verkörpert mir erschienst;
Wo gab, in solchen Reiz verloren,
Ein Herz sich in des andern Dienst!
So elfenhaft, so süß gegliedert
Ward noch kein irdisch Weib geschaut;
Mit solcher Stimme Klang erwidert
Hat nimmer eine Erdenbraut.
Und doch — an meinem Herzen hielt ich
Die Rose dieses Angesichts;
In meinem Arm gefangen fühlt ich
Dies Schwesterkind des Mondenlichts.
Wohl warnt mein Herz, es kann nicht dauern,
Dies Sternenglück, das dich gebracht;
Vergehen wird’s in Morgenschauern
Wie Blumenduft der Sommernacht.
Und schlug die Stunde, wo auf Erden
Dein holdes Bildnis sich verlor,
Dann wird es niemals wieder werden,
So wie es niemals war zuvor.