Bosio, Francois, geb. zu Monaco 1769, gest. 1845 zu Paris, 77 Jahre alt, war ein Bildhauer von großem Ruf, dessen Stil durch Reinheit der Linien, Zartheit der Formen und feine Ausführung an Canova erinnert, wenn er gleich hin und wieder sich zu allgemein nach antiken Schönheitsprinzipien richtet und des Reizes einer bestimmten Eigentümlichkeit entbehrt. Zu den vorzüglichsten seiner sehr zahlreichen Arbeiten gehören: die Hauptreliefs der Vendomesäule; die Bronzegruppe: Herkules den Achelous bekämpfend, im Garten der Tuilerien; die Nymphe Salmacis; der Knabe Hyazinth mit der Wurfscheibe am Boden liegend, eine graziöse mit der größten Zartheit ausgeführte Statue (ein Bronzeabguss davon im Museum zu Berlin); die Figuren der Kraft und Gerechtigkeit am Monumente Malherbes'; die Statue des Herzogs von Enghien; die Statue Heinrich IV. als Kind; das Grabmonument des Grafen Demidoff; die Kolossalstatue Napoleons im Kaiserornat; Frankreich von den schönen Künsten umgeben u.s.w. Auch in Büsten leistete Bosio Treffliches, wie er an denen des Kaisers Napoleon I. und der Kaiserin, des Königs und der Königin von Westphalen, König Karl X. u.s.w. bewies. Bosio war Offizier der Ehrenlegion, Ritter des St. Michaelsorden, Mitglied des Instituts u.s.w. — Sein Neffe und Schüler, Astianax Bosio, widmet sich ebenfalls der Bildhauerkunst und hat schon sehr gediegene Werke geliefert. Für die Magdalenenkirche zu Paris führte er die Statue der h. Adelaide aus und 1851 sah man auf der Ausstellung in Paris eine Statue der Republik von ihm, die Anerkennung fand.