Friedrich Bouterweck

Bouterweck, Friedrich, gebürtig aus Tarnowitz in Schlesien, ein geistvoller Historienmaler, bildete sich in der Schule von Kolbe, setzte später seine Studien bei Delaroche in Paris fort, und erwarb sich hier durch seine Bilder dreimal die goldene Medaille. Eine italienische Reise reifte und kräftigte darauf das großartige Talent des Künstlers, der gegenwärtig zu Berlin lebt. Von seinen Bildern, die auf allen Ausstellungen Interesse und Aufsehen erregten, sind hauptsächlich zu nennen: Orestes, von den Rachegöttinnen verfolgt, in Anordnung, Gruppierung, Haltung und Kolorit gleich vortrefflich; die Eumeniden, dem Orestes den Leichnam der Klytemnestra vorüberführend (1833); ein Mädchen, welches ihr Haar aufflechtet, ausgezeichnet durch reines, warmes Kolorit; eine arabische Schildwache, voll ernsten energischen Lebens; Tobias opfert die Leber des Fisches; Romeos Abschied von Julie (1836); die patriarchalische Bewirtung (1839); Isaak und Rebecca (1840), ein feurig leuchtendes allgemein bewundertes Bild (gest. von Allais); eine neapolitanische Szene, ein Bild voll südlichen Zaubers, wahrer Poesie, Reiz und Glut; eine Episode aus der Hochzeit von Gamacho (aus dem Don Quixotte); Jakob und Rahel (1844); die Taufe des Kämmerers der Mohrenkönigin (1848); Karl der Grosse in Argenteuil, ein großes umfangreiches Bild von verständiger und klarer Anordnung, heiterer Färbung und gewissenhafter Ausführung.


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Seite zuletzt aktualisiert: 08.02.2005 
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