Bramer, Leonhard, Historienmaler, geb. zu Delft 1596, gest. 1660, machte sich schon in seinem 18. Jahre auf den Weg nach Frankreich und Italien, hielt sich einige Jahr in Rom auf und studierte dort die großen Meister. Seine Auferweckung des Lazarus und die Verläugnung Petri erregten Aufsehen und in der naturgetreuen Abbildung von goldenen, silbernen, bronzenen und marmornen Gefäßen übertraf er in Italien alle seine künstlerischen Zeitgenossen. Seine Bilder, in denen er Rembrandt nachahmt, weshalb er auch für einen Schüler dieses Meisters gehalten wird, bekunden eine große Sicherheit und Leichtigkeit des Pinsels und der Zeichnung. Seine kleineren Darstellungen bestehen meistens in Grotten, Höhlen, unterirdischen Gewölben, vom Mond- oder Fackelschein beleuchtet und mit vielen Figuren geistreich staffiert. Er hinterließ 72 Skizzen mit Tusch ausgeführt und aufgehöhten Lichtern zum Leben des Tyll Eulenspiegel. — Heller (in seinem Lexikon der vorzüglichsten Kupferstecher) zählt ihn auch zu den Kupferätzern und führt von ihm folgende 2 Blätter an: ein Musikus mit der Zither bei einem Tische stehend, rechts eine sitzende Frau und Christus bei Nicodemus in Nacht.